3D-Visualisierung zur Vorplanung für den Bahnausbau zwischen Tüßling und Freilassing online
Ab heute haben Interessierte die Möglichkeit, sich von zu Hause aus durch die Vorplanung für den Ausbau der Bahnstrecke Tüßling–Freilassing zu klicken. Eine webbasierte Visualisierung ermöglicht es den Bürger:innen der Kommunen an der Strecke, die geplanten Baumaßnahmen in 3D anzuschauen und in die Zukunft eintauchen.
Der Projektleiter für den Ausbauabschnitt ABS 38 Ost, Michael Althaus kündigte dies am Dienstag im Rahmen eines Pressegesprächs zum Planungsstand des Bahnausbaus an: „Mit 3D-Videos und Web-Playern möchten wir die komplexen Planungen für alle Projektbeteiligten und Interessierte noch nachvollziehbarer machen. Es ist uns wichtig, jede:n Einzelne:n abzuholen und das gerade in der derzeitigen Lage bequem und sicher von zu Hause aus.“
Von 2D-Bauplänen zum 3D-Modell
Nachdem die Planungsunterlagen der Vorplanung seit Ende 2020 auf der Projekt-Website einzusehen sind, ist die Visualisierung nun auch online: www.abs38.de/3D-Visualisierung-PA3.html. Dank des Visualisierungstools der Planungsmethode „Building Information Modeling“ (BIM) lassen sich die abstrakten 2D-Baupläne mit hochkomplexen Geländedaten in einem 3D-Modell veranschaulichen.
Das 3D-Modell ist auf sechs Teile aufgeteilt, die mithilfe eines speziellen Web-Players in die Projekt-Website integriert wurden. Ähnlich wie bei einem Online-Spiel können User:innen zwischen einigen Features wählen: So lassen sich die Ausbaumaßnahmen beispielsweise aus der Fußgänger- oder Vogelperspektive betrachten. Der Wechsel vom Bestands- zum Vorplanungsmodus ermöglicht zudem einen direkten Vorher-Nachher-Vergleich.
Virtuelle Führungen durch das 3D-Modell
„Auch während der aktuellen Pandemielage möchten wir den Dialog zu den Bürger:innen und Kommunen weiterhin aufrechterhalten“, betont Althaus. „Daher führen wir Interessierte gerne im Rahmen einer Sprechstunde, zurzeit virtuell, durch den 3D-Player für ihre Kommune. Sobald es uns möglich ist, stehen wir auch gerne wieder persönlich für Fragen zur Verfügung, zum Beispiel in unserem InfoCenter am Mühldorfer Bahnhof. Mit den Vertretern von Kommunen sind wir im Austausch, um ihnen die Visualisierung des Ausbauvorhabens in ihrem Bereich zu demonstrieren.“
Die 30-minütigen Sprechstunden lassen sich vorab über die Projekt-Website buchen (www.abs38.de/termine.html) und finden am 9. und 16. Dezember zwischen 14 und 18 Uhr statt. Im neuen Jahr sind weitere Termine geplant. Für inhaltliche Fragen zu den Planungen stehen die Projektleiter jederzeit zur Verfügung. Auch per E-Mail über abs38@deutschebahn.com steht die DB gerne Rede und Antwort.
2022 gehen die Planungen in die Tiefe
Gemäß der Vorplanung beinhaltet die Visualisierung wesentliche Bestandteile der Bahnstrecke wie das zweite Gleis, Brücken und vorhandene Bahnhöfe. Die daran anschließende Entwurfsplanung im Streckenabschnitt von Tüßling bis Freilassing läuft derzeit an. „Die Planung wird im Vergleich zur Vorplanung weiter in die Tiefe gehen. Also dürfen sich Interessierte künftig über detailliertere Einblicke in 3D freuen“, kündigt Michael Althaus an.
Im Vordergrund stehen dabei Schall- und Erschütterungsuntersuchungen sowie Kartierungen über die Tier- und Pflanzenwelt nahe der Bahnstrecke. Im Sommer werden Ergebnisse der umfassenden Bodenerkundungen vorliegen, sodass die DB sie in die detaillierten Planungen aufnehmen kann.
Die Ausbaustrecke 38 – Für Südostbayern. Für das Klima. Für die Menschen.
Mit ihren knapp 145 Kilometern verbindet die Bahnstrecke von München über Mühldorf nach Freilassing und Burghausen Menschen in der Region Südostbayern mit dem Großraum sowie dem Flughafen Münchens. Der zweigleisige Ausbau in weiten Teilen und die durchgehende Elektrifizierung lässt eine Anhebung der Streckenhöchstgeschwindigkeit auf bis zu 160 km/h (Tüßling–Freilassing) bzw. bis zu 200 km/h (München–Ampfing) zu. Dies ermöglicht Unternehmen im „Bayerischen Chemiedreieck“ einen schnellen und sicheren Transport ihrer Erzeugnisse. Als Teil des transeuropäischen Eisenbahnnetzes wird der internationale Fern- und Güterverkehr zudem schneller von Paris nach Budapest verkehren können. Nicht zuletzt verringert mehr Verkehr auf der Schiene statt auf der Straße und der Einsatz von Elektro- anstelle von Dieselloks den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase.